SEKTEN
Unheilige Bürgschaft
Montag, 18.09.1995, 00:00 · von Werner Bloch
Der Chef der Aum-Sekte nutzte Referenzen des Dalai Lama und Kontakte zu deutschen Politikern
Die „Friedensuniversität in Potsdam und Berlin, eine Anfang dieses Monats mit schlechter Presse gestartete Großveranstaltung mit Esoterik-Touch, konnte gleich zu Beginn mit einem echten Star aufwarten. Seine Heiligkeit, der 14. Dalai Lama, eröffnete das Spektakel, dem Kritiker sogar Sektennähe attestierten.
Mit ihm als Schirmherren und Garanten für eine seriöse Arbeit steht und fällt der Versuch, eine „Friedensuniversität zu gründen. Der Dalai Lama hat nicht zum erstenmal damit zu tun, daß man mit seinem Namen und seinem Bild in höchst zweifelhafter Weise wirbt.
Fotos belegen die Bekanntschaft Seiner Heiligkeit ausgerechnet mit Shoko Asahara, dem Anführer der terroristischen Aum-Sekte. Auf ihr Konto sollen die Giftgasanschläge in Tokios U-Bahn gehen, wo im März dieses Jahres zwölf Menschen getötet und Tausende verletzt wurden.
Mit diesem Foto machte Shoko Asahara in Japan Reklame. Möglicherweise hätte der halbblinde Guru, der ab 26. Oktober in Tokio vor Gericht steht, sein Sektenimperium ohne die Unterstützung des Dalai Lama gar nicht aufbauen können. Sicher ist: Sein rasanter Auftstieg vom Quacksalber und kleinkriminellen Betrüger zum japanischen Ober-Guru binnen weniger Jahre wäre nicht so reibungslos verlaufen.
Insgesamt fünfmal kamen Asahara und der Dalai Lama zusammen, zuerst im Februar 1987 in Indien. Danach stellt der tibetische Gottkönig dem Mann zwei – spätestens jetzt höchst peinliche – Empfehlungsschreiben aus.
Am 26. Mai 1989 erklärt der Dalai Lama in einer Urkunde, Asaharas Aum-Truppe praktiziere den Mahayana-Buddhismus und strebe seines Wissens danach, „das öffentliche Bewußtsein durch religiöse und soziale Aktivitäten zu fördern.
Bereits einen Tag zuvor hatte der „Rat für religiöse und kulturelle Angelegenheiten Seiner Heiligkeit des Dalai Lama Meister Asahara als einen „kompetenten religiösen Lehrer und „erfahrenen Meditationsausübenden gelobt. Und das noch: „Aum strebt nach unserem besten Wissen an, das öffentliche Wohl durch verschiedene religiöse und soziale Aktivitäten zu fördern, zum Beispiel durch Unterricht in buddhistischen Lehren und Yoga. Die Religions- und Kulturexperten des Dalai Lama empfahlen insbesondere die „ethischen Übungen in den Aum-Seminaren.
Folgerichtig forderte das Außenministerium des Dalai Lama, die Aum-Sekte solle wegen ihrer „in hohem Maße schätzenswerten Ziele von der Steuer befreit werden.
Mit solchen Referenzen ausgestattet, schafften es die Sektenjünger schon im August 1989, sich von den Tokioter Behörden den Status der Gemeinnützigkeit zuerkennen zu lassen. Dies hatte Asahara bis dahin schon seit Jahren erfolglos versucht – mit Hilfe der Empfehlungsschreiben Seiner Heiligkeit, des auch in Japan sehr geachteten Dalai Lama, gelang der Coup in nur neun Wochen. Das Ergebnis: Shoko Asahara brauchte keine Steuern mehr zu zahlen und konnte die angehäuften Mittel ungestört in die Giftgasproduktion investieren.
Empfehlungsschreiben und Fotos konnte Asahara aber auch blendend zur Mitgliederakquisition nutzen.
Da schien es auch nichts mehr auszumachen, daß Asahara für die japanische Polizei zu diesem Zeitpunkt längst kein Unbekannter mehr war. Sie hatte den Sektenchef wegen des „Verkaufs falscher Medikamente bereits einmal festgenommen.
Das konnte der Dalai Lama im Zweifelsfall nicht wissen. Aber sind ihm oder seinen Mitarbeitern die Schlagzeilen entgangen, die von dem spurlosen Veschwinden eines Rechtsanwalts kündeten, der sich als Vertreter der Opfervereinigung von ausgestiegenen Aum-Mitgliedern einen Namen gemacht hatte? Hat niemand im Umfeld Seiner Heiligkeit von der Razzia erfahren, die die Polizei Ende 1990 in Asaharas Haus der „höchsten Wahrheit durchgeführt hat?
All die Jahre hat der Dalai Lama sich nicht von seinem angeblichen Zögling Asahara distanziert.
Noch am 7. April dieses Jahres, nur 18 Tage nach dem Giftgasanschlag auf die Tokioter U-Bahn, sagte der Dalai Lama gegenüber der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo News Service, er sehe in dem Aum-Chef einen „Freund, wenn auch nicht unbedingt einen vollkommenen. Erst bei seinem jüngsten Besuch in Japan rückte der Dalai Lama von Aum ab.
Eine Erklärung für die vornehme Zurückhaltung des Dalai Lama liefern vielleicht die Spenden, die Aum für „buddhistische Schüler im indischen Exil gegeben hat. Der Dalai Lama bedankte sich dafür in seinem Empfehlungsschreiben vom 26. Mai 1989: „Aum hat großzügige Spenden bereitgestellt für unsere buddhistische Exil-Gemeinschaft, insbesondere für Mönch-Studenten, die kürzlich aus Tibet hier eingetroffen sind. Diese Spenden waren sehr nützlich und werden von uns sehr geschätzt.
In seinem Buch „Supreme Initiation behauptet Asahara, er sei vom Dalai Lama selbst in die buddhistischen Mahayana-Traditionen initiiert worden. Der Gottkönig habe ihn sogar persönlich mit der Reform des Buddhismus in Japan beauftragt: „Du sollst den wirklichen Buddhismus dort verbreiten. Das kannst du sehr gut.
Mittlerweile haben „die Enthüllungen über Asahara ziemlichen Wirbel im Büro des Dalai Lama ausgelöst, sagt Kelsang Gyaltsan, persönlicher Sekretär Seiner Heiligkeit. An dessen Haltung habe sich aber nichts geändert – er verzichte noch immer weitgehend auf eine Überprüfung der Personen, die um seine Hilfe bitten. Und auf die FOCUS-Frage, ob sich ein Vorgang wie bei Aum wiederholen könnte, zuckte der engste Berater Seiner Heiligkeit die Schultern. Der Dalai Lama sei nun mal ein hilfsbereiter und offener Mensch.
Immerhin: Der Dalai Lama kann sich damit trösten, daß Asahara auch andere aufs Kreuz gelegt hat – auch deutsche Politiker, die mit Vereinnahmungsversuchen Erfahrung haben müßten. So empfingen noch im November 1989 Politiker wie der spätere Kultusminister Brandenburgs, Hinrich Enderlein (FDP), und der damalige deutschlandpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Hans Büchler, den wirren Guru in Bonn. Die Fotos dieser Begegnungen, die jetzt vom Sektenbeauftragten der berlin-brandenburgischen Landeskirche Thomas Gandow aufgetrieben wurden, nutzte Asahara für seine Propaganda. In Aum-Broschüren publiziert, sollten sie den Anhängern demonstrieren, wie anerkannt ihr Anführer sei. Merkwürdigerweise können sich weder Enderlein noch Büchler daran erinnern, den Sektenführer empfangen zu haben.
Der Dalai Lama dürfte sich noch lange an die Peinlichkeiten erinnern, die ihm sein Freund Asahara beschert hat. In der engsten Umgebung des tibetischen Gottkönigs fühlt man sich dementsprechend unwohl. Denn dort weiß man: Der Dalai Lama ist ein wunderbarer Mensch, eine unkomplizierte Persönlichkeit, der für jeden ein offenes Ohr hat – manchmal eben auch für die Falschen.
延伸阅读:
文章分类: 【残暴的藏传佛教、密宗、喇嘛教杀人证据】
(图:麻原为女作密宗灌顶,奥姆真理教内,还是要搞男女双修,信徒门在一个黑暗不见五指的大礼堂,信徒男男衣服共聚一堂,互相杂交,事毕信徒彼此之间也不知道谁奸过谁?所以日后互相见面,也不会感到难为情或彼此发展为婚外情。
这就是完全符合喇嘛教的宗旨,以及控制信徒的手段,一方面用恐吓杀伐的手段要求保密及执行不可能的任务,另一方面提供男女的手段控制信徒向心力。因此麻原信徒对教主的信仰极其坚定。)
※德国《焦点》週刊说:
没有达赖喇嘛的支持,麻原根本不可能建立起他的教派帝国!
1987年,达赖有幸成了日本欧姆教头子麻原的上师,他们先后五次会晤,麻原受达赖的指使两次潜入传教。麻原自称他的教义是在原始佛教及藏传佛教的密教体系上融入了瑜伽系统,是达赖亲自把我指引入佛教大乘传统。
麻原如是说,1989年5月,达赖给麻原出具证明书和推荐信,称麻原是很有能力的宗教导师,欧姆教是传播大乘佛教、呈请东京有关当局应当允许欧姆教派免交税收。从而使麻原迅速积累起大量资金,从事毒气的研制和生产。达赖喇嘛于1989年5月26日致书感谢欧姆教团为我们佛教集体,特别是不久前刚从来的僧侣学生提供了慷慨的捐款。
德国《焦点》週刊说没有达赖喇嘛的支持,麻原根本不可能建立起他的教派帝国。他从一个江湖医生和小小的刑事骗子,在短短的几年内上升为日本一个教派领袖也不会如此顺利,这是可以肯定的。 正是达赖的鼎力支持,使麻原彰晃从一个小骗子上升为宗教导师,积累了资金,从而变成恐怖集团的头子。(点评;如此说来,全世界反恐不要把达赖这伙人忘在一边)
文章来源摘录以下部份内容:
(图:达赖喇嘛与麻原彰晃二人臭味相投、师徒情深)
(图:日本奥姆真理教即是藏传佛教,达赖喇嘛即是麻原的师父,以沙林毒气攻击无辜百姓)
(图:日本奥姆真理教即是藏传佛教为其创教根本宗旨,对于了解喇嘛教历史的学者,喇嘛教以沙林毒气攻击无辜百姓,并不会令人感到意外!)
(图说:麻原彰晃在其真理教的上课场地演说时,背后的一张男女双修唐卡掛图,证明了麻原所建立的新兴-真理教,其实就是以自称「藏传佛教」的喇嘛教,为其组织的根本核心教义。而麻原的大量制造毒气的目的,就是来自黄教典藉-时轮金刚密续,其中的香巴拉神话的实现-对抗文明社会入侵的最后战役。
从真理教的案例,突显出当一个地区发生密宗的普遍弘传,其实对该社会国家存若干程度的潜在危机。所以,如果新宗教法的贯彻施行,对于保护人民免于被喇嘛骗财骗色,改善宗教乱象,是值得百姓所期待地。)
※以下摘自德国焦点周刊的德文内容:
FOCUS Magazin Nr. 38 (1995)